„Ich möcht‘, dass einer mit mir geht.“
Das Lied, das mit dieser Zeile anfängt, kenne ich seit langem. Als ich junger Pfarrer war, haben wir es oft im Kindergottesdienst gesungen, und noch heute lese ich es oft vor. Ich mag dieses Lied, und ich halte es für wichtig. Vor fast 60 Jahren hat ein Religionslehrer aus der Nähe Münchens es geschrieben. In dem Lied wird dargestellt, dass es, besonders für einen jungen Menschen, oft ein Weg ist, auf dem man Schritte des Glaubens geht. Da sucht jemand; da tastet er; da probiert er etwas aus; er kommt zu Weggabelungen und meint, sich entscheiden zu müssen. Da glaubt jemand dies oder das von Herzen, aber mit anderem hat er noch seine Schwierigkeiten. Es ist ein rechter Lehrer, der seinen Schülern die Freiheit gibt, ihren Weg im Leben und im Glauben zu suchen und zu finden. Man darf es nicht von einem Menschen, besonders von einem jungen Menschen, fordern, die Fülle des Glaubenswissens insgesamt anzunehmen. Auch der Glaube muss wie ein Samenkorn in der Erde versenkt werden, dann keimen, wachsen, blühen und dann Frucht bringen. Dies braucht Zeit und geschieht bei jedem Menschen anders. Der Religionslehrer Hanns Köbler, dem wir den Text und die Melodie dieses Liedes verdanken, wusste dies und vermochte, dies zu auszudrücken. Es fängt an mit der Zeile: „Ich möchte‘, dass einer mit mir geht.“ Da wird ein Wunsch, eine Sehnsucht ausgedrückt. Und es endet mit der Zeile „Ich möchte‘, dass er“, Christus, „auch mit mir geht.“