Vorwort

Dieses Buch wendet sich an Menschen, die von der leidenschaftlichen Frage bewegt sind: Was wird aus dieser Welt? Was können wir Menschen tun, damit alles gut wird? Wo stoße ich und wo stoßen wir alle an unsere Grenzen? Und was bedeutet es, dass Gott alles in seiner Hand hat?

Ich habe das Buch geschrieben mit der aufgeschlagenen Bibel vor mir. Die Bibel ist voller Sätze, die aufhorchen lassen. In ihr sind großartige Reden zu finden, die zum Nachdenken anregen. Und sie enthält Geschichten, in die man eintauchen kann. Ich lerne viel über mich und die Menschen. Manch einer und manch eine haben einige Geschichten, die ihnen zu einem Wegbegleiter geworden sind, den sie nicht missen möchten. Bibelleser machen sich auf Spurensuche. Ich werde offen dafür, dass Gott zu mir spricht, mal für mal. Aber mir erschließen sich auch Zusammenhänge. Wenn ich in der Bibel lese, gehe ich auf eine Entdeckungsreise.  

Um Weitblick zu erhalten, reichen kleine Häppchen vertrauter und beliebter Bibelverse nicht aus. Man braucht eine Gesamtsicht. Gott ist auch ein Gott, der Geschichte macht. Er hat sie angestoßen. Er erweist sich in ihr als der Eine, der  in Bezug auf das, was er versprochen hat, treu ist. Und er wird diese Geschichte eines Tages vollenden.

Geschrieben habe ich die Kapitel dieses Buches in den Monaten Mai bis Oktober 2020. Das beherrschende Thema war vor allem das Corona-Virus, das uns in unserem Land und alle Menschen rund um den Erdball überfallen hat. Inzwischen sind rund 100 Millionen Menschen infiziert worden. Mehr als 2 Millionen Menschen mussten bereits sterben. Bis heute nehmen die aktuellen Nachrichten über die Corona-Pandemie einen großen Teil der Berichterstattung in den Medien ein.

Politiker, Virologen und Gesundheitsmanager setzten im März/April und im November/Dezember darauf, dass das öffentliche Leben reduziert wird, die Menschen zu Hause bleiben und möglichst wenige Kontakte zu anderen Menschen haben. Jeder hatte die Gelegenheit, still für sich über sich und seine Welt nachzudenken. 

Wie gesagt: Corona war, ist und bleibt das Thema, das im Vordergrund steht. Dann aber zogen bald doch wieder andere Themen die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich:

Der amerikanische Wahlkampf mit der Frage: Wird Donald Trump, der selbstherrlich regierende Präsident der USA für eine zweite Amtszeit gewählt werden? Gott sei Dank, gewann Joe Biden am 3./ 4. November 2020 die Wahl, und Donald Trump verlor.

Dann: Lässt sich der Rassismus in den USA und in anderen Ländern doch in absehbarer Zeit überwinden?

Kann und wird sich die Menschheit auf einen Lebensstil einstellen, durch den die Zerstörung der Umwelt und die Erwärmung der Erde geringer und geringer werden?

Wie wird es möglich sein, dass die Ströme von flüchtenden Menschen aus ihren Ländern heraus und hin zu anderen Ländern der Erde versiegen?

Dann auch die Frage: Wie geht es weiter mit unserer Evangelischen Kirche hier in Deutschland?

Meiner Überzeugung nach nehmen bei der Suche nach Antworten die prophetisch redenden Männer und Frauen der Bibel eine wichtige Rolle ein. Menschen, die gerne ihre Bibel zur Hand nehmen, achten auf sie. In Gottes Geschichte mit der Welt spielen sie eine besondere Rolle. Lohnt es sich heute, neu auf die Erzählungen des Alten und des Neuen Testamentes zu achten, in denen diese Propheten gehandelt und geredet haben? Und welche Sicht der Dinge, ebenso welch ein Horizont ergibt sich aus den Schriften, die von Gott berufene Menschen uns hinterlassen haben?

Mitten in dieser großen Geschichte, ereignete sich die Geschichte von dem Einen, in dem sich Gott verhüllt und geoffenbart hat und in dem er mit uns Menschen lebte: Die Geschichte von Jesus von Nazareth, dem Sohn Gottes. Es ist etwas ganz Besonderes, sich in sein Handeln und in sein Reden zu vertiefen, in die Berichte von seinem Leiden und Sterben, dann von seinem Auferweckt-Werden und von seiner Himmelfahrt. Wo er auftrat, war das Reich Gottes geheimnisvoll mitten unter uns.

Viele tausende Male beten noch heute Menschen still für sich und gemeinsam mit anderen in den vielerlei Gottesdiensten die 2. Bitte des Vaterunsers: „Dein Reich komme!“ Wenn sie meinen, was sie sagen, erwarten sie die Erfüllung der Verheißungen Gottes: Gottes Reich ist nicht nur verborgen unter uns. Es wird  eines Tages vor den Augen aller vollenden. Rund um den Erdball glauben dies auf den verschiedenen Kontinenten Millionen von Menschen.

Dieser Glaube verbindet sich mit einem aufmerksamen und achtsamen Leben auf dieser Erde und mit einem verantwortlichen Handeln in allen Beziehungen, die zu unserem Leben dazu gehören. Ich bete zugleich dafür, dass auch in unserem Land die Zahl der Menschen wächst und wächst, die der Überzeugung sind: Sie kommt, Gottes neue Welt!