EG 204,1 – Herr Christ, dein bin ich eigen

EG 204,1 – Herr Christ, dein bin ich eigen

Vor Jahren sprach ich mit einer älteren Frau, die Jahrzehnte lang in unserer Kirchengemeinde hauptamtlich mitgearbeitet hatte. Wir unterhielten uns darüber, wie viele Lieder in unserem Gesangbuch von Männern und wie viele von Frauen verfasst worden sind. Sie beklagte sich darüber, dass es kaum Lieder von Frauen gibt. Was sollte ich dazu sagen? Ich forderte sie auf, selbst Gedichte zu schreieben, aus denen dann Lieder in einem zukünftigen Gesangbuch werden können, und sagte dann: „Ich erwarte Großes von Ihnen.“

Nun, in dem Evangelischen Gesangbuch, das 1996 in den evangelischen Kirche in Gebrauch kam, stehen einige Lieder, die von Frauen verfasst worden sind. Ein besonders schönes Lied stammt von Christiana Cunrad, 1591 in Schlesien geboren, 1625 viel zu früh in Breslau gestorben, verheiratet mit dem Arzt und Poeten Caspar Cunrad. Man hat eine Melodie zu diesem Lied gefunden, die besonders beschwingt klingt. Man merkt es diesem Lied an, dass es von einer Frau stammt. Es ist klar und hinreißend schön:   

„Herr Christ, dein bin ich eigen / von Anbeginn der Welt,

dein Güte zu erzeigen, hast du mich ausgewählt

und mich auch lassen nennen / nach deinem Namen wert;

den will ich auch bekennen / forthin auf dieser Erd.“

Es lohnt sich, dass dieses Lied noch oft von Frauen und Männern, Kindern und älteren Menschen gesungen wird. Wir erwarten noch viele zu Herzen gehende Lieder, besonders von Frauen.

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