„Hoffnung, die wir ganz vergaßen.“
In dem Evangelischen Gesangbuch für die westfälische und die rheinische Landeskirche und für die Lippische Landeskirche steht ein Lied, das ich seit langem mag. Ich habe es öfter singen lassen: „Wir haben Gottes Spuren festgestellt / auf unsren Menschenstraßen“. Es wurde verfasst von einem französischen Priester, dann ins Deutsche übersetzt; die beschwingte Melodie stammt von einem Griechen, der in Paris arbeitete. Erst vor wenigen Tagen fiel mir die letzte Zeile der ersten Strophe auf: „Hoffnung, die wir fast vergaßen.“ Da wagt es jemand in einem Lied, das dann in unser Gesangbuch aufgenommen worden ist, auszudrücken: Wir haben eine Hoffnung für diese Welt, aber noch mehr über die Grenzen dieser Welt hinaus. Wir könnten uns den Inhalt und die Bilder dieser Hoffnung klar machen. Es wäre möglich, sie in unserem Innersten zu bewegen. Unser Glauben, Lieben und Hoffen könnte so beflügelt werden – in einer Welt, in der es um die Zukunftsaussichten nicht rosig bestellt ist. Aber weithin haben wir diese Hoffnung fast vergessen. Welche Bewegung könnte in den Kirchen dieser Welt entstehen, wenn wir Schluss machen damit, die in der Bibel begründete Hoffnung beiseite zu schieben!